Aus der Praxis: Sozialverträglicher Personalumbau in Banken und Sparkassen

Die digitale Transformation der Wirtschaft schreitet weiter voran. In der Finanzbranche lässt sich dieser Wandel besonders gut beobachten: Banken und Sparkassen bemühen sich, traditionelle Geschäftsprozesse wie das klassische Filialgeschäft, Anlageberatung oder den Zahlungsverkehr zu digitalisieren  –  und Privat- wie Geschäftskunden mit digitalen Lösungen ein besseres Kundenerlebnis zu ermöglichen. Dafür müssen sich viele Finanzhäuser umstrukturieren, was medial oftmals als das »große Filialsterben« beschrieben wird. Im Global Banking Report 2021 der ›The Economist Intelligence Unit‹ geben 65 Prozent der befragten Bankmanager an, dass filialbasierte Geschäftsmodelle bis 2026 irrelevant werden. Schuld daran habe auch die Corona-Pandemie, die viele Online-Skeptiker zum Onlinebanking »gezwungen« habe.

Innovative Personalumbauformate gefragt

Besonders für Volksbanken, Raiffeisenbanken und Sparkassen stellt der mit der Umstrukturierung einhergehende Personalumbau eine große Herausforderung dar, weil die betroffenen Geldhäuser in der Regel stark mit der Region verwurzelt und eng mit den Menschen verbunden sind. Sie fühlen sich verantwortlich für ihre Mitarbeitenden. Ein reiner Abbau geht hier stark am Bedarf vorbei. Vielmehr geht es um den richtigen Umgang mit den Mitarbeitenden. Dazu gehört vor allem, dass die Betroffenen möglichst übergangslos eine neue Aufgabe zu finden. Und dafür sind innovative Personalumbauformate wie die Qualifaktur® gefragt, die nicht den Abbau, sondern die Employability in den Fokus stellen.

Ein reiner Abbau geht am Bedarf vorbei. Foto: kate.sade @unsplash.com

Empowerment, Employability, Qualifaktur®

Wir von Schauenburg  –  die Personalumbauer haben schon viele Banken und Sparkassen beim Umbau und auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Ausrichtung begleitet. Wie wir innovativen und sozialverträglichen Umbau verstehen, möchten wir in einem kleinen Praxisbeispiel skizzieren: Ein Finanzinstitut muss aufgrund des digitalen Wandels Strukturen und Prozesse anpassen  –  und in diesem Rahmen auch das Personalgerüst umbauen. Es geht darum, innerhalb von 12 Monaten eine definierte Anzahl an Mitarbeitenden zu befähigen, sich fit für den Arbeitsmarkt zu machen und idealerweise in der Region zeitnah eine neue Festanstellung zu bekommen. Wir wurden beauftragt, für den Betrieb geeignete Umbaumaßnahmen zu entwickeln und gemeinsam mit den Projektverantwortlichen umzusetzen.

Eine große Herausforderung war die Mobilisierung der Mitarbeitenden, da viele Betroffene auf eine lange Betriebszugehörigkeit zurückblicken, durch die sie praktisch unkündbar sind. Klassische Instrumente wie die Newplacementberatung nach Unterschrift eines Aufhebungsvertrages waren da wenig attraktiv. Vielmehr brauchte es ein neues Format wie unsere Qualifaktur®, die der hohen Sicherheitsorientierung der betroffenen Mitarbeitenden Rechnung trägt. Unser Konzept ermöglichte es ihnen, bereits vor Unterschrift eines Aufhebungsvertrages die Fühler auszustrecken und eine berufliche Neuorientierung in Anspruch zu nehmen. Die genannten Maßnahmen basierten für alle Betroffenen auf Freiwilligkeit.

Im Rahmen von Informationsveranstaltungen haben wir viele vom Umbau betroffene Mitarbeitende davon überzeugt, dass der Weg durch die Qualifaktur® der nachhaltigere ist. Eine Vermittlungsquote von 94 Prozent spricht klar für unseren Ansatz.

Zu dem Maßnahmenpaket gehören:

  • Workshops, in denen sich die Betroffenen mit ihrer Situation auseinandersetzen und die ihnen alles Wichtige rund um das Thema Bewerbung und Arbeitsmarkt vermitteln.
  • Moderierte Kleingruppen-Arbeit, in denen die Betroffenen gemeinsam mit anderen einzelne Bewerbungs- und Arbeitsmarkthemen vertiefen.
  • Einzelberatungen, in denen die persönlichen Bewerbungs- und Arbeitsmarktthemen der Betroffenen im Fokus stehen.

In unseren ›Empowerment-Workshops und -Einzelcoachings‹ arbeiteten die Mitarbeitenden daran, ihr Vertrauen in sich und andere wiederherzustellen und ihre Selbstverantwortung zu aktivieren. Im zweiten Schritt erwarben sie Handlungskompetenzen und konnte ihre Beschäftigungsfähigkeit stärken.

Alle Seiten auf Erfolgskurs

Den langjährigen Bankbetrieb (und für viele gar den einzigen Arbeitgeber) zu verlassen und mit Mut und Zuversicht einen neuen Weg einzuschlagen, ist nicht leicht. In unserem Praxisfall ist es dank des innovativen Umbaukonzept gelungen, die betroffenen Mitarbeitenden trotz ihrer hohen Sicherheitsorientierung zu mobilisieren: Wir haben ihnen innerhalb ihrer Arbeitszeit und ohne vorherige Unterschrift eines Aufhebungsvertrags die Möglichkeiten geboten, sich intensiv und strukturiert mit einer beruflichen Neuorientierung zu beschäftigen und diese erfolgreich umzusetzen.

Das Projekt läuft noch  –  es zeichnet sich aber ein sehr positives Bild ab, in dem alle Seiten auf einen Erfolgskurs zusteuern: Das Finanzinstitut kommt seinen Restrukturierungszielen einen großen Schritt näher. Und die betroffenen Mitarbeitenden verändern ihre Haltung und öffnen sich dem Prozess, denn sie merken, dass ihre Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind. Ideale Voraussetzungen, um einen neuen Job zu finden. Nach Beendigung des Projekts werden wir noch einmal unsere Schlüsse ziehen  –  und die Learnings und Ergebnisse hier erörtern.

Erfahren Sie mehr über unsere Denk-  und Arbeitsweise unter www.qualifaktur.de

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