Entlassung = Arbeitslosigkeit? Was passiert eigentlich mit den Gehenden?

Wenn von Personalumbau berichtet wird, erreichen uns immer wieder Schreckenszahlen von Entlassungen. Momentan sind vor allem Einzelhandel, Tourismus und Gastronomie davon betroffen: Zum Beispiel H&M mit 800 Mitarbeitern, TUI mit 180 Mitarbeitern oder letztes Jahr Lufthansa mit weltweit 29.000 angekündigten Entlassungen. Solche Zahlen klingen besorgniserregend und sorgen oftmals für öffentliches Aufsehen. Nur selten werden solche Entlassungswellen aber bis zum Abschluss umfangreich medial begleitet. Die Frage, was eigentlich mit den Gehenden passiert ist, bleibt in der breiten Öffentlichkeit häufig unbeantwortet. Stattdessen verfestigt sich das Bild tausender betroffener Mitarbeiter in der Arbeitslosigkeit. Ein Trugschluss, über den wir in diesem Beitrag berichten möchten.

Natürlich sind Entlassungen nie leicht für die Beteiligten. Die Gehenden sind von Ängsten begleitet und auch die Bleibenden plagen Sorgen während eines Umbauprozesses. Und dennoch ist es keinesfalls so, dass alle betroffenen Mitarbeiter in der Arbeitslosigkeit landen. Denn durch gut eingesetzte Qualifizierungs- und Transfermaßnahmen kann diese Zahl erheblich reduziert werden.

Transfermaßnahmen sind besser als ihr Ruf

Transfermaßnahmen haftet immer noch ein negativer Ruf an: Oftmals sind Unternehmen und Betroffene nicht von den Erfolgsaussichten einer Transfergesellschaft überzeugt, was auch an dem stark fragmentierten Anbietermarkt und den unterschiedlichen Herangehensweisen liegt. Von den Möglichkeiten einer Transferagentur wissen viele oftmals gar nicht. Ergiebige unabhängige Studien zu Transfermaßnahmen gibt es nur wenige. Das liegt laut Hans-Böckler-Stiftung vor allem daran, dass es sehr schwierig ist, empirische Vergleichsgruppen zu erstellen, denn: Jedes Unternehmen ist unterschiedlich zusammengesetzt. Alter, Qualifizierung, der regionale Arbeitsmarkt, Mobilität sowie die Höhe der bereitgestellten Mittel zur Umsetzung der Transfermaßnahme variieren.

Bei den Erfolgsaussichten sind sich aber viele Studien einig (darunter von der Hans-Böckler-Stiftung, der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung oder des Helex-Instituts)  –  Und auch unsere Erfahrung ist: Gut geplante und umgesetzte Transfermaßnahmen sorgen oftmals für einen nahtlosen Übergang in ein neues Beschäftigungsverhältnis  –  nur wenige Betroffene gehen in die Arbeitslosigkeit.

Viele Mitarbeiter finden schnell eine Anschlussbeschäftigung.
Foto: Hunters Race @ unsplash.com

94 Prozent Vermittlungsquote bei Schauenburg

Ein sehr gutes Beispiel ist der Personalabbau bei den Praktiker- und Max Bahr-Baumärkten. So fragte das Helex-Institut in einer Studie: Was wurde aus den rund 15.000 Beschäftigten, die 2013 ihren Job verloren? Das Ergebnis: „Zum Zeitpunkt der Befragung, im Frühjahr 2015, waren etwas mehr als zwei Drittel (67,6 Prozent) der Mitarbeiter in neuer sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, etwa 3,3 Prozent waren in Rente. 25 Prozent der Praktiker-Beschäftigten bezogen Arbeitslosengeld. Fragt man diese Gruppe nach der Qualität der Transfergesellschaft, tendieren 69,6 Prozent zu einem positiven Ergebnis.“

Unsere eigene Erfahrung zeigt noch bessere Ergebnisse auf. In einem Finanzinstitut mit ca. 3000 Mitarbeitern waren ca. 1300 Mitarbeiter von den Personalumbaumaßnahmen betroffen. Schauenburg  –  Die Personalumbauer unterstützten das Unternehmen unter anderem bei der Einrichtung und Abwicklung einer Transferagentur. 94 Prozent der Betroffenen fand eine neue Anstellung. Fordern Sie hierzu gerne die komplette Fallstudie an.

Employability als Grundvoraussetzung für den Neuanfang

Um möglichst zeitnah eine Neuanstellung zu finden, sollten sich die Betroffenen fit machen für den Arbeitsmarkt: Dazu gehört auch die Bereitschaft, sich weiter zu qualifizieren und auf Neues einzulassen. Denn nicht immer muss die neue Position im gleichen Sektor wie die alte angesiedelt sein. Es gibt durchaus Märkte für Quereinsteiger.

Lern- und Veränderungsbereitschaft sind Kompetenzen, die Arbeitnehmern in Zukunft dabei helfen, sich den Anforderungen des sich ständig wandelnden Arbeitsmarktes nachhaltig zu stellen. Die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen macht Mitarbeiter  –  und letztlich auch Unternehmen  –  resilienter für Krisen.

Was wir in unserer Arbeit auch zunehmend beobachten: Trotz Entlassungen besetzen Unternehmen neue Stellen auch intern, sodass manche Betroffene nur die Position oder Abteilung wechseln. Doch auch für das sogenannte Inplacement ist Veränderungsbereitschaft eine wichtige Voraussetzung.

Fazit

So unschön Entlassungen für alle Betroffenen sind  –  die in den Medien berichteten Schreckenszahlen spiegeln nicht die Zahl an neuen Arbeitslosen wider. In vielen Fällen finden die Betroffenen zügig eine neue Festanstellung und qualifizieren sich weiter. Zwei Erfolgsfaktoren für den nahtlosen Übergang sind gut durchgeführte Transfermaßnahmen sowie die eigene Veränderungsbereitschaft der Betroffenen.

Sprechen Sie uns an

Sie stehen vor einem Personalumbau bzw. -abbau oder befinden sich in einer kritischen Phase des Wandels? Dann sprechen Sie uns gerne an. Unser erfahrenes Team steht Ihnen mit langjähriger Expertise zur Seite und findet für jedes Problem eine individuelle Lösung.

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