Richtig kündigen: Wie Sie das Trennungsgespräch nachbereiten

Nach einem Trennungsgespräch ist der Trennungsprozess noch nicht vorbei. Oftmals gibt es in den Folgeterminen noch einiges mit den Betroffenen zu klären: Gibt es einen Aufhebungsvertrag? Bekommt der Betroffene eine Outplacement-Beratung? Oder bietet ihm das Unternehmen von der der Agentur für Arbeit geförderte Transferleistungen an? Damit Sie als Verantwortlicher nach dem gesamten Trennungsprozess den Blick wieder nach vorn richten können, ist eine sorgfältige Nachbereitung und ein fachlicher sowie persönlicher Abschluss wichtig.

Fachliche Reflexion

Nach jedem Trennungsgespräch sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Vorgesetzten (bzw. derjenigen Person, die im Gespräch dabei war) ein Gesprächsprotokoll erstellen, um den Gesprächsverlauf auch noch im Folgetermin nachvollziehen und schnell auf die individuellen Bedürfnisse der betroffenen Person eingehen zu können. Reflektieren Sie gemeinsam Ihre Eindrücke des Gesprächs. Was ist gut gelungen? Was können Sie im nächsten Gespräch besser machen? Wie hat die Rollenverteilung funktioniert? Wie ist die Reaktion des Betroffenen ausgefallen? Wie aufnahmefähig war er? Welche Probleme hat der Betroffene angesprochen? Was können wir als Unternehmen gegebenenfalls tun, um den Betroffenen bei spezifischen Problemen zu unterstützen? Die gemeinsame Reflexion des Gesprächsverlaufs hilft Ihnen auch, das eigene Auftreten nachzuvollziehen – und zu lernen, was Sie in Zukunft anders machen würden.

Foto: Gabrielle Henderson @unsplash.com

Persönlich abschließen

In einer Situation, in der Sie mehrere Trennungsgespräche führen müssen, können sie psychisch an Ihre Grenzen stoßen. Es ist normal, dass die emotionalen Reaktionen der Betroffenen nicht spurlos an Ihnen vorbeigehen. Oftmals wirken solche Reaktionen unterbewusst nach und können zu psychosomatischen Beschwerden bei den Verantwortlichen führen. Darum ist es auch wichtig und hilfreich, den Trennungsprozess persönlich zu verarbeiten und abzuschließen.

Sprechen Sie mit einem vertrauten Gesprächspartner über die Trennungsgespräche: Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Gab es Situationen, die Ihnen besonders unter die Haut gingen oder wo Sie sich überfordert gefühlt haben? Die persönliche Verarbeitung hilft Ihnen, den Trennungsprozess hinter sich zu lassen und sich auf den Neubeginn im Unternehmen zu konzentrieren.

Gerüchte vermeiden

Oftmals übersehen Unternehmen im Trennungsprozess ihre wichtigste Ressource: die bleibenden Mitarbeiter. Diejenigen, die den Neustart nach der Verschlankung mittragen sollen. Wer die bleibenden Mitarbeiter im Unklaren lässt, verbreitet Ungewissheit. Gerüchte machen sich breit – und wie teuer das für Unternehmen sein kann, erörtert Anja Schauenburg im Manager Magazin.

Vermeiden Sie also unbedingt Gerüchte: Zeigen Sie volle Transparenz gegenüber den bleibenden Mitarbeitern. Informieren Sie sie offen über die Entlassung der Betroffenen und beantworten Sie Fragen der Bleibenden zur Unternehmenszukunft. So nehmen Sie ihnen die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust, zeigen, dass Sie ein klares Zukunftsbild haben – und verhindern Motivations- und Leistungsabfall. Leitbilder, Ziele und Sinnvermittlung helfen den bleibenden Mitarbeitern, das Warum hinter den Betriebsentscheidungen zu verstehen und den Wandel mitzutragen. Aus Erfahrung können wir sagen: Unternehmen im Personalumbau gelingt die Kehrtwende in der Regel nur, wenn die bleibenden Mitarbeiter die Perspektiven kennen, den Wandel annehmen und mitgestalten.

Blick nach vorn

Ein Trennungsgespräch zu führen, gehört mit zu den schwierigsten Aufgaben einer Führungskraft. Genauso, wie es zum Pflichtbewusstsein einer Führungskraft gehört, das Gespräch nicht an andere zu delegieren. Wer sich sorgfältig auf das Gespräch vorbereitet und die unangenehme Aufgabe annimmt, zeigt Führungsstärke und signalisiert sowohl den Betroffenen, als auch den Bleibenden: „Wir kümmern uns um euch. Ihr seid uns nicht egal.“ Diese Haltung hilft Ihnen, schmerzhafte Trennungsprozesse auch persönlich zu verarbeiten und im Anschluss den Blick wieder nach vorne richten zu können.

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