Wirtschaft auf Erholungskurs? Wie Hamburg und Schleswig-Holstein durch die Pandemie kommen

Wie überall auf der Welt hat die Corona-Krise auch viele Unternehmen aus Hamburg und Schleswig-Holstein hart getroffen. Das zeigen die Rückgänge des Bruttoinlandsprodukts sowie die Zahlen auf dem Arbeitsmarkt. Doch laut des aktuellen ifo-Geschäftsklimaindex lassen sich die Unternehmer von der Pandemie nicht unterkriegen und blicken positiv in die Zukunft.

In diesem Artikel möchten wir einen kurzen Überblick über die Arbeitsmarktsituation im Norden geben, arbeitskräftesuchende Sektoren beleuchten und über Möglichkeiten für Unternehmen im Rahmen von Personalabbau sprechen.

Schleswig-Holstein weniger krisenanfällig als Hamburg

Einer Studie des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) Kiel und der Nordakademie zufolge ist die Wirtschaftsleistung der Hansestadt Hamburg Corona-bedingt wie im Bundesdurchschnitt geschrumpft. Besonders betroffen waren der Tourismus- und Gastronomie-Sektor. Aber auch der Großhandel und Dienstleistungssektoren wie das Verlagswesen hatten mit der Krise zu ringen. Im Bauhauptgewerbe hingegen stiegen die Umsätze.

Hamburg liegt im Bundesdurchschnitt. Foto: Philippe Oursel @unsplash.com

Die Wirtschaft Schleswig-Holsteins hingegen war weniger krisenanfällig. Hier gab es sowohl „Corona-Gewinner“ als auch „Corona-Verlierer“. Während Tourismus und Gastronomie am stärksten betroffen waren, konnten sich im Einzelhandel vor allem die Sektoren Lebensmittel und Heimwerkerbedarf über steigende Umsatzzahlen freuen. Noch größere Umsätze machten das Baugewerbe, vereinzelte Unternehmen aus der Nahrungs- und Futtermittelproduktion und aus der Medizintechnik. Ähnlich wie die Umsatzentwicklungen lesen sich die Beschäftigungszahlen in den beiden Bundesländern. In Hamburg: Im Gastronomie- und Hotelgewerbe sowie im stationären Einzelhandel sanken die Beschäftigungszahlen. Das Verarbeitende Gewerbe musste hingegen nicht signifikant Stellen abbauen  –  allerdings meldeten hier viele Unternehmen Kurzarbeit an. In Schleswig-Holstein wurden auch vor allem im Tourismussektor Stellen abgebaut – in den Gewinner-Branchen blieben die Beschäftigungszahlen bei sinkenden Arbeitsstunden aber stabil. Das sei laut IfW auf die Kleinteiligkeit der Industrie sowie auf den Industrie-Mix in Schleswig-Holstein zurückzuführen.

Wachstum in der Krise?

Doch es gibt auch Positives aus der Krise zu berichten. Denn die Not macht erfinderisch. Eines der Unternehmen, die schnell auf die neuen Rahmenbedingungen reagiert haben, ist die F&F Lasertechnik GmbH aus Neustadt in Holstein. Traditionell in der Metall- und Blechverarbeitung tätig, entschieden die Verantwortlichen schon Anfang 2020, in die Produktion von FFP2-Masken einzusteigen. Da die Anfragen immer stärker anstiegen, eröffnete das Unternehmen einen weiteren Standort in Grube und stellte 35 neue Mitarbeiter ein. In einem Beitrag des NDR sagt der Geschäftsführer: „Für uns war das genau das Richtige, in die Maskenproduktion einzusteigen, weil auch unsere Stammfirma mit der industriellen Stahlverarbeitung unter Corona leidet. Es ist für die Mitarbeiter natürlich auch toll, dass da keine Kurzarbeit oder Entlassungen anstehen.“

Aber nicht nur bei F&F werden wieder Arbeitskräfte gesucht. Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit und einer Studie von StepStone werden vor allem in den Bereichen Produktion, Fertigung, Bau, Architektur, Gebäudetechnik, Verkehr, Logistik, Gesundheit, Soziales, Handel und Vertrieb neue Arbeitskräfte gesucht (siehe Abb.1). Im Vergleich zu 2020 sind das immer noch weniger, doch die Zahlen steigen teilweise wieder langsam an. Was wir außerdem beobachten: Im öffentlichen Sektor werden bundesweit zunehmend Mitarbeiter gesucht. Woran das liegt, haben wir in einem Beitrag erläutert.

Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen in Schleswig-Holstein. Stand: März 2021 © Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Personalabbau: Welche Möglichkeiten haben Unternehmen?

Wenn sich die Wirtschaftslage nach Kurzarbeit nicht ändert, ist ein Personalabbau in der Regel unvermeidlich. Doch Kündigungen sind nicht immer die einzige Option. Als wesentlich nachhaltiger erweist sich der Einsatz von Transferinstrumenten, für die Unternehmen finanzielle Hilfe bei der Bundesagentur für Arbeit beantragen können. Gern unterstützen wir Sie dabei. Fordern Sie hierzu auch gerne unsere Whitepapers »Transferinstrumente – Qualifizierung für den Arbeitsmarkt 4.0« und »Transferinstrumente  –  Rechtliche Grundlagen und Beantragung von Fördermitteln« an: info@personalumbau.de.

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